Samstag, 8. Dezember 2012

Alternativer Nobelpreis für die afghanische Ärztin Sima Samar

Alternativer Nobelpreis für die afghanische Ärztin Sima Samar: "Die Frauen und Kinder werden nicht aufgeben"

Fantastische Neuigkeiten: Die afghanische Ärztin Sima Samar engagiert sich in ihrem Land für die Frauen- und Menschenrechte. Deshalb wird sie heute mit dem Alternativen Nobelpreis geehrt. Für die Zukunft setze sie auf die junge Generation und die Frauen im Land, sagte Samar
 Zur Person 
Die afghanische Ärztin Sima Samar startete 1989 die Hilfsorganisation "Shuhada", die u.a. Schulen betreibt. 2001 wurde sie Ministerin für Frauenangelegenheiten und eine der fünf Stellvertreter von Präsident Karsai. Seit 2002 leitete sie die von ihr gegründete afghanische Menschenrechtskommission in Kabul.

Hier ist nochmal ein Interview mit der Tagesschau

tagesschau.de: Viele Leute, zum Beispiel bei uns in Deutschland, denken, es macht keinen Sinn mehr, in Afghanistan zu bleiben. Das werde nicht mehr besser, sagen sie. Was antworten Sie denen?

Samar: Aus ihrer Sicht mögen sie recht haben. Aber nur weil sie die Fakten nicht kennen. Sie können die Errungenschaften, die wir jetzt haben, nicht mit der Situation vor elf Jahren vergleichen. Im Dezember 2001 bin ich nach Afghanistan zurückgekehrt. Ich, als Afghanin, war schockiert über die Armut, darüber wie wenige Menschen in Kabul lebten. Und wie wenige Autos in den Straßen zu sehen waren. Manchmal vergingen zehn Minuten, bis wieder ein Auto kam. Schrecklich! Und dann die Verbesserungen die man heute sehen kann! Wieviele Kinder heute eine Schule besuchen. Eine andere Sache aber ist die: Es gab keinen Langfristplan für unser Land. Der 11. September passierte ohne Vorwarnung. Und innerhalb von zwei Monaten entschied die internationale Gemeinschaft, nach Afghanistan zu kommen.

tagesschau.de: 2015 gehen die internationalen Truppen wieder. Was denken Sie, was passiert dann?  

Samar: Ich hoffe, nichts Schlimmes. Vielleicht wird sich der Krieg, wie er heute ist, noch etwas fortsetzen. Vielleicht sogar etwas zunehmen, einige Gebiete werden verloren gehen und einige Regierungsbeamte getötet werden. Aber ich glaube nicht, dass die Taliban zurückkommen werden. Aber vielleicht wird es einige oder auch  vermehrt konservative Meinungen und Ideen im Land geben. Und diese werden mehr Macht innerhalb der Regierung und ihren Institutionen haben. Aber das hängt alles davon ab, wie wir 2014 in die Wahlen gehen. 

Das wirft die sache natürlich in ein anderes Licht also geht es doch in Afgahnistan vorwärts nur halt in kleinen Schritten, aber dennoch geht es vorwärts.



Eine gute und ruhige Nacht wünscht Infubiga  



 

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