Mittwoch, 14. November 2012

Kapitel 3. Auslandseinsätze


 Auslandseinsätze der Bundeswehr

Überblick über die Auslandseinsätze der Bundeswehr 2006

2011 bietet die Bundeswehr etwa 7.000 Soldaten für Auslandseinsätze (Friedenstruppen der Vereinten Nationen, humanitäre Einsätze, Hilfe bei Naturkatastrophen) auf.

Als Folge der seit 1990 veränderten Sicherheitslage wird die Bundeswehr auch zu friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt. Bereits unmittelbar nach der Wiedervereinigung begann eine heftige Debatte über den Einsatz der Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebiets (out-of-area-Debatte). Die ersten derartigen Einsätze waren 1991 die Operation Südflanke, eine Minenräumaktion der Marine nach dem Zweiten Golfkrieg im Persischen Golf, und 1993 die Entsendung eines Feldlazaretts nach Phnom Penh im Rahmen einer UN-Mission. Es folgten Einsätze in der Adria (SHARP GUARD 1992–1996), in Somalia und auf dem Balkan im Rahmen der Einsätze IFOR und SFOR. Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit der Einsätze nach Maßgabe des Art. 24 Abs. 2 GG (also innerhalb von NATO- oder UN-Mandaten) hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Juli 1994 geklärt. Darüber hinaus ist dieses Urteil die Grundlage des Parlamentsvorbehaltes für den Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte im Ausland, der 2005 durch das Parlamentsbeteiligungsgesetz in Gesetzesform festgelegt wurde. Im Schrifttum ist umstritten, ob dieser Vorbehalt durch das Urteil nur explizit klargestellt oder in extensiver Auslegung der Verfassung erst durch das Gericht „eingeführt“ wurde.

Wichtigste laufende Einsätze sind:

1999 unter NATO-Kommando: KFOR (Kosovo Force), derzeit noch rund 1500 deutsche Soldaten bei einer zulässigen Mandatsobergrenze von 3500 (vormals 8500).
seit 2001 Operation ACTIVE ENDEAVOUR im Mittelmeer zum Schutz des Seeverkehrs gegen terroristische Bedrohungen, deutsche Fregatten, U-Boote und Schnellboote.
Seit Januar 2002 unter US-Kommando: Operation Enduring Freedom als Teil des Kampfes gegen den Terrorismus. Zunächst Marinepräsenz am Horn von Afrika und Spezialkräfte in Afghanistan. Derzeit nur Marineeinsatz (Beteiligung OEF und OAE: 800 Soldaten).


seit Januar 2002 ISAF-Einsatz in Afghanistan zur Friedenssicherung unter NATO-Kommando; derzeit etwa 4100 deutsche Soldaten (Mandatsobergrenze: 5350 Soldaten statt bisher 4500. Nach Auffassung der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe handelt es sich um einen nicht internationalen bewaffneten Konflikt.
seit Dezember 2004 unter EU-Kommando: EUFOR (European Union Force in Bosnia and Herzegovina - Operation Althea), Derzeit etwa 120 Deutsche Soldaten (bis 2400 Deutsche Soldaten als Mandatsobergrenze möglich).
seit April 2005 UNMIS (United Nations Mission in Sudan) - Entsendung von bis zu 75 unbewaffneten Militärbeobachtern in den Süden und Osten des Sudans zur Überwachung des Friedensabkommens.
seit September 2006 - Seeraumüberwachung vor der Küste des Libanons im Rahmen von UNIFIL II mit Fregatten, Schnellbooten und Hilfsschiffen unter deutscher Führung. Einschließlich Landkomponenten zur Versorgung und zur Unterstützung der libanesischen Kräfte ca. 460 Soldaten entsandt (Mandatsobergrenze 2.400).
seit Dezember 2008: Beteiligung an EU NAVFOR Somalia (Operation Atalanta) zum Schutz von Schiffen, die im Rahmen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen Hilfslieferungen nach Somalia transportieren (Mandatsobergrenze: 1400 Soldaten).

Bei Auslandseinsätzen kamen seit 1990 insgesamt 98 Soldaten ums Leben (Stand: 1. September 2012).[31] Insgesamt starben seit ihrer Gründung etwa 2600 Angehörige der Bundeswehr in Erfüllung ihrer Pflicht. Nach langer Diskussion wurde am 27. November 2008 schließlich der Grundstein zum Ehrenmal der Bundeswehr auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums in Berlin gelegt.[32] Die Einweihung erfolgte am 9. September 2009.
Seit sich die Bundeswehr im Jahre 2001 im Rahmen des Krieges gegen den Terror aktiv am Krieg in Afghanistan mit Heer, Luftwaffe und Spezialeinheiten beteiligt, entbrennen immer wieder Diskussionen um die Sinnhaftigkeit und den Zweck des Einsatzes. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung lehnt den Einsatz mittlerweile ab.
Beteiligung Deutschlands an UN-Missionen im Oktober 2008
     
     UN-Mission           Soldaten   Militärbeobachter   Polizisten
  1. UNAMA (Afghanistan)       -            1                  -
  2. UNAMID (Darfur, Sudan)    1            -                  6
  3. UNIFIL (Libanon)         240           -                  -
  4. UNMEE (Äthiopien, Eritrea)-            1                  -
  5. UNMIK (Kosovo)            -           146                 -
  6. UNMIL (Liberia)           -            -                  5
  7. UNMIS (Sudan)             5           33                  5
  8. UNOMIG (Georgien)         -           12                  4




Eine Gute und Ruhige Nacht wünscht InfuBiGa














 

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